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50 – Hand in Hand   Leave a comment

„Runter!“, schrie Mona und warf sich hinter den Tisch.
Tom zog Lisa mit sich. Noch im Fallen bemerkte er, wie Mona Tsieg schnappte und in ihrer Jacke verschwinden ließ. „Sie haben Verstärkung bekommen“, flüsterte er ihr zu.
Mona nickte und kontrollierte ihre Waffe.
„Haben wir euch!“ Die Stimme von Boss.
Die Bäckersfrau kreischte. Ein Schuss fiel. Das Kreischen hörte auf. Dumpf schlug der Körper auf den Fußboden. Jetzt schrie Lisa. Tom hielt ihr die Hand vor den Mund.
„Ihr habt keine Chance! Gebt das Artefakt heraus und ihr seid uns los!“
Mona stieß ihn an. Sie hielt den Finger vor den Mund. Dann streckte sie ihre Hand aus. Was sollte das? Das passte gar nicht zu ihr. Er zögerte. Energisch wiederholte sie die Geste. Er gab ihr die Rechte, hielt mit der anderen weiter Lisa umklammert.
„Wirf die Waffe weg! Dann kommt ihr alle mit erhobenen Händen raus! Sonst holen wir euch!“
Tom sah es jetzt erst: Mona hielt Tsieg in der freien Hand. Sie streichelte die Figur mit dem Daumen. Und sie murmelte irgendetwas. Ihr Griff wurde fester, als wolle sie um jeden Preis verhindern, dass Tom sie losließ. Was war mit ihr? Angst konnte es nicht sein. Nicht bei Mona. Auch wirkte sie vollkommen ruhig, beinahe weggetreten. Ihre andere Hand schimmerte. Nein, nicht die Hand – Tsieg! Wie war das möglich? Eine Holzfigur! Sie schimmerte. Flimmerte. Nicht nur Tsieg, alles um ihn herum. Sterne tanzten. Immer schneller, immer wilder, bis einer nach dem anderen erlosch. Dann war es dunkel!

45 – Ein böser Streich   Leave a comment

Lisa war diese Frau unheimlich. Sie wirkte so emotionslos. Ganz anders als alle Frauen, die sie kannte. Und sie schien es auf ihren Tsieg abgesehen zu haben. Tom versicherte ihr allerdings, dass man ihr vertrauen könne. Und im Moment blieb ihr wohl ohnehin keine andere Wahl.

Jetzt kam die Frau aus dem Badezimmer zurück, schüttelte kurz den Kopf und lauschte an der Wohnungstür. Dann zog sie sie langsam auf und lugte, die Waffe im Anschlag, ins Treppenhaus. Lisa konnte leise Schritte von mehreren Personen hören, die die Treppe heraufstiegen. Die Frau – Lisa meinte sich zu erinnern, dass Tom sie Mona genannt hatte – machte die Tür weiter auf, winkte ihnen, den Zeigefinger an die Lippen gepresst. Als sie die Wohnung verlassen und die Tür nahezu lautlos wieder geschlossen hatten, zeigte Mona nach oben. Tom zog Lisa hinter sich her die Stufen hinauf. Auf einen Wink von Mona blieben sie eine Etage weiter oben stehen.

Lisa drängte es, ihre Verwirrung herauszuschreien. Noch immer war ihr nicht klar, was hier für ein Spiel gespielt wurde. War es vielleicht wirklich ein Spiel? Ein böser Streich von Tom? Sie war sich nicht sicher, ob sie ihm das zutrauen wollte. Er hatte sie doch die ganze Zeit in Ruhe gelassen. Und rachsüchtig war er noch nie gewesen. Andererseits hatte er oft vollkommen verrückte Ideen gehabt. Und er war auch nicht gerade jemand, der sich dabei ernsthaft Gedanken um mögliche Konsequenzen machte.

Sie betrachtete ihren Exfreund. Er wirkte angespannt. Seine Stirn war schweißfeucht. Die Hand, mit der er die ihre umklammert hielt, zitterte. Ein Schauer packte sie und ließ sie nicht mehr los.