Sie musste alle Kraft zusammennehmen. Allein, der Versuchung zu widerstehen, nur für einen Wimpernschlag die Augen zu öffnen oder wenigstens genauer hinzuhören, erforderte einen großen Teil ihres Willens. Wie Meeresrauschen drang der Gesang der Angreifer an ihr Ohr, ausgeblendet, nur im Hintergrund, und doch so nah und bedrohlich, dass sie jeden Moment damit rechnete, von einem Speer durchbohrt zu werden. Aber so sehr der Instinkt Mona drängte, so genau wusste sie, dass sie keine andere Chance hatte, ihr Leben und das ihrer beiden Begleiter zu retten. Ja, wahrscheinlich war es längst zu spät. Sie hatte sich überschätzt. Oder Tsieg unterschätzt. Warum wehrte er sich so? Wenn er sich nicht jetzt sofort ihrem Willen unterwarf, war alles verloren. Sie spürte bereits, wie er erwachte, fühlte seine unbändige Kraft, doch noch hatte er sich nicht erhoben. Die Zeit lief ihr …
Ein Schrei! Direkt neben ihr!
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